Großübung Flugunfall „Logi“

Berlin. Zwei Flugzeuge kollidieren im Landeanflug und stürzen ins Stadtgebiet. Das war das Szenario der diesjährigen großen Katastrophenschutzübung in Berlin, an der das THW mit 150 Helfenden beteiligt war.

Ein Kleinflugzeug stößt nach dem Start mit einer Frachtmaschine zusammen. Beide Flugzeuge und Trümmer stürzen ins Stadtgebiet. Es gibt hunderte Verletzte, teileingestürzte Gebäude, Verkehrschaos. Dieses Szenario einer wurde in Teilen als Katastrophenschutz-Großübung auf dem Gelände der Berliner Feuerwehr- und Rettungsakademie (BFRA) in Schulzendorf real. Über 60 Statisten waren als Opfer der Katastrophe geschminkt mit realistisch aussehenden Wunden. Sie verwandelten mit überzeugendem schauspielerischem Engagement das Übungsgelände in einen echt wirkenden Einsatz, in dem von der technischen bis medizinischen Rettung verschiedene Verletzungsmuster beübt werden konnten.

Für die Einsatzkräfte war das gesamte Szenario eine Überraschung. Die 150 beteiligten THW-Kräfte übernahmen die technische Rettung und mussten sich Zugang zu verkeilten Bussen und Straßenbahnen verschaffen, um Verletzte zu retten und dem Sanitätsdienst zu übergeben. Mit Hebekissen hoben sie einen Bus an, da sich darunter eine verletzte Person befand. Die in eine Straßenbahn verkeilten Fahrzeuge zogen sie mit Seilwinde und Mehrzweckzuggerät auseinander. In einem mehrstöckigen Gebäude musste über ein Dutzend Verletzer versorgt werden. Um Rettungswege zu schaffen wurde das vertrümmerte Treppenhaus geräumt und die Verletzten dann hinaus transportiert.

Wertvolle Erkenntnisse und Erfahrungen

Die Übung brachte Kräfte des THW mit der Berliner Feuerwehr, Polizei, Sanitätsdienste und die Notfallseelsorge und Krisenintervention zusammen. Das Ziel war, deren Zusammenarbeit zu optimieren. Dorian Kuhn, Einsatzleiter der Berliner Feuerwehr für die Übung, äußerte sich am Sonntag zufrieden mit dem Übungsablauf: „Die Einsatzkräfte aus den verschiedenen Organisationen haben sehr gut und engagiert zusammengearbeitet. Insbesondere die Zusammenarbeit mit den THW-Kräften hat sehr gut funktioniert.“ Ebenso positiv äußerte sich Friedrich Engel, Übungsleiter und Ortsbeauftragter beim THW Berlin Friedrichshain-Kreuzberg: „Wir haben im Abschnitt technische Hilfeleistung alle Verletzten befreien können.“ Dirk Ulrich, der Leiter des Referats Einsatz beim THW-Landesverband Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, nahm als Beobachter an der alljährlich stattfindenden Übung teil, erklärte: „Die Übung ist sehr wichtig, um Erkenntnisse zu gewinnen.“

Das THW hatte auch den Auftrag, einen Bereitstellungsraum auf dem Autobahnparkplatz Stolper Heide einzurichten und zu betreiben. Dort sammelten sich alle angeforderten Kräfte, bevor sie gezielt zur Einsatzstelle abgerufen wurden. Auch die Fachberater waren zur Mitarbeit in den Stäben der Feuerwehr vorgesehen. Neben der realen Übung bei der BFRA fand parallel eine Stabsrahmenübung statt, bei der die gesamte Lage simuliert wurde. Die Übung in der BFRA fand am Samstag und am Sonntag jeweils mit dem gleichen Szenario, aber neuen Einsatzkräften statt. Unser Ortsverband war mit der Fachgruppe Notversorgung & Notinstandsetzung, unserem Fachberater und einem Helfer zur Übungsdokumentation vor Ort.