Bonn. THW-Einsatzkräfte haben am Freitagmittag lokaler Zeit die haitianische Hauptstadt
Port-au-Prince erreicht. Die Experten der Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland (SEEWA)
beginnen nun mit dem Aufbau der mobilen Trinkwasseraufbereitungsanlagen und der
Verteilung von Trinkwasser an die Bevölkerung.
„Ich bin zufrieden, dass das Erkundungsteam und die ersten Trinkwasserspezialisten gut an der
Deutschen Botschaft in Port-au-Prince angekommen sind“, sagte THW-Präsident Albrecht Broemme
nach der Ankunft der Einsatzkräfte im Krisengebiet. „Offensichtlich ist die Infrastruktur im
Erdbebengebiet weitgehend zerstört. Die Versorgung der Bevölkerung sowie der Hilfsteams aus
aller Welt mit Trinkwasser hat daher eine hohe Priorität.“ Zur Ausrüstung der Helfer gehören neben
den Trinkwasseraufbereitungsanlagen auch mobile Labore für Wasseranalysen und Ausstattung für
die Reparatur von Wasserinfrastruktur. Mit den Aufbereitungsanlagen können rund 6.000 Liter
Trinkwasser in der Stunde produziert und damit bis zu 30.000 Menschen versorgt werden. Neben
der medizinischen Versorgung stellt die Verteilung von Trinkwasser an die Bevölkerung und andere
Hilfskräfte eine der wichtigsten Aufgaben dar.
Ein weiterer THW-Helfer unterstützt das Welternährungsprogramm (WFP) im Logistikzentrum in
Santo Domingo, in der Dominikanischen Republik. Dort hat das WFP einen Stützpunkt für die
logistische Versorgung der Erdbebenregion eingerichtet. Neben der Trinkwasseraufbereitung berät
das THW in Port-au-Prince auch die Deutsche Botschaft bei der Koordinierung der Hilfsmaßnahmen
und bei der Vorbereitung weiterer Einsatzoptionen. Der Einsatz des THW findet in enger
Abstimmung mit den Vereinten Nationen (VN) vor Ort statt. So kann gewährleistet werden, dass die
Hilfsmaßnahmen des THW effizient eingesetzt werden.
Derzeit bereitet das THW weitere Helferinnen und Helfer auf einen Einsatz in der Krisenregion vor.