Das Technische Hilfswerk unterstützte vom 09. bis 12. März 2023 die Hilfsbrücke Ukraine der Brandenburger Feuerwehr mit dem Transport von über zweihundert Paletten medizinischen Hilfsgütern in die ukrainische Grenzregion.
Dazu wurden über die Woche verteilt sieben LKW-Gespanne in einem Zentrallager mit Sanitätsmaterial wie zum Beispiel Masken, Einwegspritzen, Operationskitteln und Wundkompressen beladen. Im Marschverband machten sich die Einsatzkräfte auf den mehrtägigen Weg nach Polen zur Ukrainischen Grenze. Unser Ortsverband führte den Verband mit einem Zugtrupp Logistik und stellte die Einsatzbereitschaft der beteiligten Fahrzeuge mit einem Trupp Logistik Materialerhaltung sicher.
Am Donnerstag sammelten sich die Fahrzeuge und Einsatzkräfte aus verschiedenen Ortsverbänden Berlins und Brandenburgs im Ortsverband Cottbus. Dort bezogen die 22 Helfenden des THW ihr Nachtlager und bereiteten die Abfahrt am Freitag vor. Mit dem Eintreffen eines Verbindungsfahrzeugs der Potsdamer Feuerwehr war der Marschverband aus insgesamt zehn Fahrzeugen am Freitagmorgen vollständig. Um 10 Uhr begann der der gesamte Verband seine Fahrt nach Polen, knapp 800km Strecke in Richtung der kriegsgebeutelten Ukraine. Wenig später wurde bereits die polnische Grenze passiert.
Auf der Hälfte der Strecke wurde durch die polnische Freiwillige Feuerwehr Straz aus Zalesie Slaskie ein Verpflegungs-Stopp eingerichtet, bei dem die Einsatzkräfte mit für die Region typischer Krautsuppe verpflegt wurden. Hier kam es auch zu einem Zusammentreffen mit einem anderen Marschverband der Feuerwehrhilfsbrücke. Die Vizepräsidentin des polnischen Verbandes der Freiwilligen Feuerwehren Teresa Tiszbierek und eine ukrainische Delegation dankten allen Anwesenden für ihre Unterstützung. Die Organisatoren der Feuerwehrhilfsbrücke erhielten dabei durch die anwesende Bürgermeisterin eines ukrainischen Ortes eine ukrainische Medaille für erfolgreiche Zusammenarbeit. Mit den Kameraden der Straz tauschten die Helfenden Patches ihrer Einheiten aus, wie dies in überregionalen und besonders Einsätzen im Ausland üblich ist.
Die Ankunft im Zentrum für humanitäre Hilfe in Przemysl nahe der ukrainischen Grenze verzögerte sich durch eine Panne in die frühen Morgenstunden des 11. März. Das dortige Logistikzentrum ist einer der größten Güterumschlagsplätze der Ukrainehilfe und wird durch den Landkreis und die Stadt betrieben, unterstützt durch freiwillige Soldatinnen und Soldaten der polnischen Territorialverteidigung. Nach einer Nacht in einer Unterkunft im dortigen Ankunftszentrum für ukrainische Flüchtlinge wurden die 207 Paletten entladen und für den Weitertransport abgestellt. Auch die Kameraden der Feuerwehr, die im Laufe des Tages eintrafen, wurden bei der Entladung ihrer LKW unterstützt. Gegen 16 Uhr traten alle Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks einen ersten Abschnitt der Rückreise an. Auf der Fahrt änderten sich die Wetterverhältnisse stark. Nachdem es die Nacht zuvor bereits regnete, geriet der Marschverband nun in starken Schneefall. Mit reduzierter Geschwindigkeit erreichten alle Fahrzeuge gegen 19 Uhr das Nachtquartier in einem Dorf an der A4 / E40.
Für die Rückfahrt am 12. März stellten die Kraftfahrer zu 6 Uhr die Marschbereitschaft her. Der Schneefall hat sich gelegt und und verschaffte den Einsatzkräften noch einen Eindruck des osteuropäischen Winters. Im Marschverband wurden im Laufe des Tages die verbliebenen 720 Kilometer zurückgelegt. Auf solch langen Strecken sind regelmäßige technische Halte und Fahrerwechsel notwendig, zudem erreichen solche LKW-Kolonnen kaum mehr als Geschwindigkeiten von 80 Stundenkilometern. Mit abwechlsungsreichem Wetter von knöcheltiefem Schnee bei Minusgraden im Südosten Polens über angenehm warmen Temperaturen und Sonnenschein rund um Wroclaw bis zu Regen ab der Höhe Cottbus verlief die Fahrt ohne besondere Vorkommnisse. Der Marschverband wurde zu 21 Uhr aufgelöst, alle Einsatzkräfte fuhren getrennt in ihre Ortsverbände. Zu 22 Uhr wurde der Einsatz beendet.