In Jessen läuft Test des Technischen Hilfswerks. An vier Punkten wird gemessen.
VON FRANK GROMMISCH, 22.11.10, 18:36h, aktualisiert 22.11.10, 21:21h
JESSEN/MZ. „Das ist für uns eine tolle Sache“, sagt Jessens Stadtwehrleiter Hans-Peter Schaefer. In all dem Stress, den das Hochwasser (noch immer gilt in der Schwarzen Elster Alarmstufe III) Feuerwehren und Verwaltungen beschert, gibt es eine Arbeitserleichterung. Denn auf unkompliziertem Wege können derzeit die Pegelstände von Neugraben (bei Grabo), Kremitz (bei Mönchenhöfe), Schweinitzer Küchenteich und Schwarzer Elster in Jessen überprüft werden.
Möglich wurde das durch das Technische Hilfswerk (THW). Es erprobt mobile Hochwasserpegel. Bereits während der Rekordflut hatten sie den Einsatzkräften gute Dienste geleistet. Inzwischen wurde die Technik mit neuer Software versehen. Daraufhin war eigentlich geplant, die Geräte im Raum Berlin zu testen, berichtete Hans-Peter Schaefer. Doch dann haben die Verantwortlichen vom THW von dem neuerlichen Hochwasser in der Schwarzen Elster erfahren und sich für einen Praxistest bei Jessen entschieden. Seit Freitag, bis weit in die Nacht erfolgte die Installation, können Jessens Verantwortliche verfolgen, wie sich die Wasserstände entwickeln. Jeder Zeit ist es möglich, Daten per Computer über einen gesonderten Zugang auf THW-Internet-Seiten abzurufen. Die Zivil- und Katastrophenschutzorganisation erklärte, dass durch die mobilen Pegel Lang- bzw. Kurzzeitüberwachung von Gewässern möglich ist, Schlussfolgerungen für das Volumen der eingesetzten Pumpen gezogen werden und die Daten als Entscheidungsgrundlage dienen können. Zudem kann sogar eine SMS-Alarmierung programmiert werden, die bei kritischen Wasserständen einsetzt.
Am Montag war übrigens an allen Messstellen eine fallende Tendenz zu beobachten. „Mal sehen, wie sich der Regen auswirkt“, sagte der Stadtwehrleiter dazu. Das System sei sehr benutzerfreundlich, könne mit geringem Personalaufwand kontrolliert werden und biete jederzeit die Möglichkeit, zu anderen Punkten zu wechseln. So kann sich Hans-Peter Schaefer vorstellen, mal einen mobilen Pegel im Bereich Gorsdorf zu setzen. Das hält er vor allem bei Elbe-Hochwasser für notwendig, um Aufschluss über den Rückstau in der Schwarzen Elster zu bekommen.
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