Am 03.10.2020, dem dreißigsten Jahrestag der Deutschen Einheit, war es für die Helferanwärter / -innen aus den Ortsverbänden Pankow und Treptow-Köpenick so weit: die Grundausbildungsprüfung fand statt. Die meisten der Prüflinge hätten schon im April ihr Wissen und Können unter Beweis stellen sollen, doch die Prüfungstermine im Frühjahr mussten aufgrund der Pandemielage ausfallen. Nun konnte im Regionalbereich Berlin eine zweite Grundausbildungsprüfung unter Pandemiebedingungen, mit Abstand und Masken, durchgeführt werden. Neun Prüflinge haben die Prüfung bestanden, dazu gratulieren wir ihnen herzlich und begrüßen sie als Helfende im aktiven Einsatzdienst.
Bericht eines Prüflings
Für mich begann die Prüfung morgens um acht im Ortsverband Berlin Treptow-Köpenick nach Anmeldung und Fieber messen mit dem schriftlichen Theorie-Teil. In diesem wurden unter anderem gesetzliche Rahmenbedingungen des Zivil- und Katastrophenschutzes, Grundlagen der Bergung und Umgang mit Gefahrstoffen abgefragt. Eine halbe Stunde hatten wir dafür Zeit. Im Anschluss ging es raus an die Praxis, noch ist es etwas kühl. Von der Sammelstelle aus wurden wir einzeln an unterschiedliche Stationen geschickt, an denen dann das Können und Wissen zum richtigen und sicheren Umgang mit THW-Gerät unter Beweis gestellt werden musste. Dazu zählten unter Anderem der hydraulische Rettungssatz, tragbare Stromerzeuger, Tauchpumpen, ein Seilzug zum Bewegen von Lasten und der große Trennschleifer mit Verbrennungsmotor.
Bilder: Pablo Grimm
An jeder Station waren dabei die Feinheiten zu beachten: Lasten sind beim Anheben gegen Wegrutschen zu sichern, bloß nicht über Höchstdruckschläuche steigen, Arbeitsbereiche müssen immer frei von brennbaren Materialien und unbeteiligten Personen sein. Am unsichersten fühlt man sich auf dem Weg zur Station. Wenn es dann los geht und man die Kupplungsstücke von der hydraulischen Schere anschließt oder das Seilzuggerät vorbereitet, und dabei die Ruhe und das Gelernte behält, dann kann an sich wenig schief gehen — auch wenn sich das bis zum Ende der Aufgabe nicht wirklich so anfühlt. Mit jeder Station, die man mit gutem Gewissen bewältigt hat, fällt die nächste leichter. Wenn man dann am Ende des Praxisteils wieder an der Sammelstelle sitzt und das Grübeln einsetzt: hat das gereicht? hab ich irgendetwas falsch gemacht?, man merkt, dass man doch ein gewisses Hüngerchen entwickelt hat über die dreieinhalb Stunden praktisches Arbeiten, dann kommt auch schon der Moment der Gewissheit und der Regionalstellenleiter spricht: Helfer Grimm, vortreten, Gratulation zur bestandenen Prüfung.
So oder so ähnlich ging es am Samstag allen Prüflingen, die nach der bestandenen Prüfung nun im aktiven Einsatzdienst in den verschiedenen Einheiten des THW eingesetzt werden können.