Lehnin, mitten in der Nacht kollidiert ein Güterzug mit einem PKW. Ein Bahnmitarbeiter rennt zum nahe gelegenen Camp, ein Biwak aus THW-Helfern unseres Ortsverbandes. Na, wenn das kein Zufall ist …
Vor kurzem hatte unser Ortsverband die Möglichkeit auf dem Truppenübungsplatz der Bundeswehr Lehnin eine Einsatzübung durchzuführen. Zeitgleich übte die freiwillige Feuerwehr Lehnin in der Ortskampfanlage, was die Gelegenheit zum gemeinsamen Üben bot.
Die Vorbereitungen der Übung begannen bereits Freitag Morgen, 17 Uhr traf die Fachgruppe Logistik und später der Technische Zug des Ortsverbandes ein.
Nachdem die Helfer eingetroffen sind, wurden unsere Mannschaftszelte aufgebaut und das Camp war bezugsfertig, während des Campaufbaus beendeten wir die Vorbereitungen für das erste Einsatzszenario und wiesen unsere Angehörigen der Grundausbildungsgruppe als Komparsen in die örtlichen Gegebenheiten, wegen des Einsatzes von Pyrotechnik, die Sicherheitsabstände und ihre Rollen ein. So bekamen unsere Helfer bereits am Freitag Abend noch die Gelegenheit ihre Kenntnisse und Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
Das Szenario: Gegen 22:30 Uhr kam es in der Ortschaft Rauhberge zu einem Verkehrsunfall bei Rangierarbeiten. Um sich der Aufmerksamkeit der Helfer im Camp zu versichern kam es hier zu einem Knall der alle aufhorchen ließ. Einer unserer Komparsen traf verwundet im Camp ein und teilte den Helfern mit, dass es zu einem Unfall auf dem Bahnübergang in Rauhberge gekommen sei, danach brach er bewußtlos zusammen. Sofort kümmerten sich die Helfer um den „Verletzten“, versorgten seine Verletzungen und betreuten ihn während die restlichen Helfer den Einsatz der Bergungsgruppen vorbereiteten. Kurze Zeit später verlegte unser Zugtrupp zur Erkundung zum Bahnübergang und alarmierte nach der Erkundung die zwei Bergungsgruppen die durch die Helfer der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen verstärkt wurden.
Die 1. Bergungsgruppe begann damit den Einsatz von Schere und Spreizer zur Rettung des Fahrers vorzubereiten, während ein Helfer den verletzten Fahrer betreute und die Helfer der 2. Bergungsgruppe Beleuchtung aufbauten, die Einsatzstelle absperrten und in Zusammenarbeit mit den Polizisten vor Ort die Schaulustigen zurückhielten und damit die ungehinderte Arbeit der 1. Bergungsgruppe zu ermöglichen.
Der Zugtrupp stand vor der Aufgabe einen behelfsmäßigen Hubschrauberlandeplatz ein zu richten, damit der schwerverletzte Fahrer abtransportiert werden konnte.
Am Samstagmorgen traf dann die Freiwillige Feuerwehr Lehnin ein und bezog ihre Übungsobjekte. Unsere Übungsszenarien waren soweit vorbereitet und die Einsatzübung ging weiter. Der Samstag sah den unabhängigen Einsatz der beiden Bergungsgruppen, des Zugtrupps und der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen vor. Jeder Gruppe wurde eine Einsatzstelle unter Leitung unseres Zugtrupps zugewiesen.
Szenario 1. Bergungsgruppe: Hotel Adler, zwei vermisste Personen in den oberen Stockwerken nach der angenommenen Explosion eines Gastanks, Zugang nur durch ein Fenster im ersten Obergeschoss möglich, Zugang zum zweiten Obergeschoss nur durch einen vorhandenen Deckendurchbruch.
Szenario 2. Bergungsgruppe: Post, Vordringen zu einem der Vermißten nur via Deckendurchbruch möglich, zweite Person mit Höhenangst hinabführen über Leiter.
Szenario Fachgruppe Wasserschaden Pumpen: Schachterkundung im Kanalsystem Rauhberge, zwei vermisste Personen finden und retten.
Nach Abschluss dieser drei Einsatzstellen ging die vierte und fünfte in Vorbereitung und die Helfer zum Mittagessen. Bei der Einsatzstelle vier bestand der Auftrag des Abstützens der teileingestürzten Holzhandlung, bei der Erkundung kam es zu Folgeexplosionen was die eingesetzten Helfer, alle Atemschutzgeräteträger aller drei Gruppen, veranlasste über den Zugtrupp die Freiwillige Feuerwehr Lehnin anzufordern, kurze Zeit später traf diese ein und führte den Löschangriff durch, unsere Atemschutztrupps bereiteten während des Löschangriffs den Einsatz zur Rettung der vier Vermissten zur Unterstützung der Feuerwehr vor und drangen nach der Meldung „Feuer aus“ in das Gebäude ein. Die fünfte Einsatzstelle war erneut das Kanalsystem, hier bekamen alle die bisher nicht im Kanalsystem gearbeitet hatten die Gelegenheit dort zu arbeiten und mehrere „verletzte“ Personen aus dem Kanalsystem zu retten.
Nach einer Nachbesprechung wurde die sechste Einsatzstelle vorbereitet und mit unseren Komparsen besetzt, hier war das Szenario ein Verkehrsunfall mit einem PKW und einem Gelenkbus. Es kam zu einem Massenanfall an Verletzten und einer brennenden Person. Auch hier kamem wieder Schere und Spreizer zum Einsatz. Insgesamt hatten die Helfer mehr als zehn Verletzte zu retten, zu versorgen und ab zu transportieren.
Der Abend durfte dann entspannter beim gemeinsamen Grillen ausklingen. Sonntagmorgen wurde alles zurück gebaut und zur Mittagszeit wieder in den Ortsverband zurück verlegt.