Berlin-Treptow, 18.02.2010
Am morgigen Freitag den 19.02.2010 öffnet sich für Ralf Drießen, Gruppenführer im Ortsverband Treptow-Köpenick der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW), ein neues Kapitel in seinem Leben. In den frühen Morgenstunden macht er sich auf den Weg nach Frankfurt am Main, um von dort mit weiteren Helfern des THW nach Haiti zu fliegen. Drießen ist Teil eines Ablösungsteams der Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland (SEEWA). Diese Spezialeinheit setzt sich aus ehrenamtlichen Helfern aus ganz Deutschland zusammen und versorgt seit Beginn der Katastrophe in Haiti die Bevölkerung mit Trinkwasser.
„Ich bin sehr aufgeregt und habe großen Respekt vor dem, was mich vor Ort erwartet“, so Drießen. In den kommenden vier Wochen ist er als Laborant im THW-Camp in Léogâne eingeteilt und für die regelmäßige Überprüfung des produzierten Trinkwassers vor Ort zuständig. Sein erlernter Beruf als Chemielaborant sowie zahlreiche Ausbildungsmaßnahmen im THW qualifizieren ihn für diese verantwortungsvolle Aufgabe. „Die örtlichen Arbeitsbedingungen und das Arbeitsumfeld werden sicherlich nicht mit meinem Labor hier in Berlin vergleichbar sein. Ich sehe das aber als große Herausforderung, die ich gerne meistern möchte“.
Ralf Drießen ist seit mehreren Jahren als ehrenamtlicher Helfer im Ortsverband Treptow-Köpenick tätig. Er übt dort die Funktion des Gruppenführers der 1. Bergungsgruppe aus. Als solcher leistete er bereits mehrere Einsätze und Hilfeleistungen. Die Gruppenführertätigkeit sowie das Engagement im Ausland sind nur dank eines flexiblen Arbeitgebers möglich, welcher ihn für Einsätze und Übungen freistellt.
Mit der Trinkwasseraufbereitung leistet das THW nun seit rund zwei Wochen in Léogâne überlebenswichtige Nothilfe. Rund 400.000 Liter haben die beiden THW-Trinkwasser-aufbereitungsanlagen in der Stadt nahe des Epizentrums des Erdbebens bisher produziert.
(Text: Thomas Falk)